Interaktiv-Theorie

Unsere Seminare unterteilen sich in theoretische Einheiten mit mehreren TeilnehmerInnen und in Coaching mit jeweils einem. Zu unseren Interaktiv-Theorie-Seminaren dient die Zeichnung oben als Illustration auf ironische Weise: So sind sie nämlich gerade nicht! "Interaktiv" bedeutet vielmehr, dass nicht nur frontal unterrichtet wird; alle schreiben (hoffentlich) fleißig mit und sind (hoffentlich) nachher informierter als vorher. Vielmehr wird jeder (auf)gefordert zu eigenständigem Handel in der Gruppe. Dies geschieht bei uns auf vielfältige Weise.

Und so soll es sein! Unsere theoretischen Seminare werden Ihnen anders vorkommen, als alles, was Sie bisher als Unterrichtsmethodik kennen gelernt haben.

Eine Begriffsklärung zur Einleitung: Wie wird erstens Unterricht durchgeführt, sowie zweitens was wird unterrichtet? Didaktik und Methodik treten hier als Begriffs-Paar auf, wobei die Methodik das speziellere Gebiet bezeichnet, das "Wie" wird unterrichtet. Wenn denn aus organisatorischen Gründen von „Unterricht“ geredet werden soll (statt von Hilfe zur Selbsthilfe), dann ist zu beachten, dass Erwachsenenbildung eine besondere Bereichs-Didaktik benötigt, im Gegensatz etwa zur Schule. Was wird also von uns angestrebt?

Die Lernziel-Hierarchie

Lernziele sind nach ihrer Tiefe gestaffelt (dies nennt man generell Taxonomie).
Hier: Von oben nach unten zu lesen.

Die Lernziel-Hierarchie

Man sieht, dass Faktenwissen die unterste Stufe des Lernens und Unterrichtens darstellt. Ein Unterrichten, dass nur auf Reproduktion ausgerichtet ist, greift also zu kurz.
Es sollte daher zunächst einmal in einer theoretischen Schulung mindestens die zweite Stufe erreicht werden, die Ebene des tieferen Verständnisses, der Reorganisation des "nur" erlernten Stoffes.
Aber auch wenn eine theoretische Einführung die beiden grundlegenden Lernstufen zu erreichen vermag, fehlt noch die Umsetzung des Verstehens, also zusätzlich die Ebene der Anwendung, die etwa durch speziellere, individuelle Maßnahmen erfolgen kann (zum Beispiel Livecoaching).
Sobald die Umsetzung erfolgt ist, können erst die höchsten Lernstufen der Analyse/Synthese und des Beurteilens erfolgen. Denn wer nicht verstanden hat, wie und was zu tun ist und in welcher Situation und warum, der ist zu einem Urteil gar nicht imstande.

Unser Leitmotiv der Methodik:

Unsere Methode ist durchaus altbewährt! Der griechische Philosoph Sokrates (469-399 v. Chr.) spricht nämlich schon von μαιευτικη "Hebammenkunst".

Die Sokratische Ironie (ειρωνεια = "Verstellung") besteht darin, dass der Unterrichtende vorgibt, der Unwissende zu sein, aber Fragen stellt, in denen die Antwort schon verborgen liegt. Dies setzt eine solide Überzeugung in das eigene Tun beim Unterrichtenden voraus. Denn derjenige Teilnehmer, der es gewöhnt ist, nur Faktenwissen der untersten Stufe vermittelt zu bekommen, verkennt aus – sicherlich bedauerlicher Erfahrung - das Wesen der Methode völlig und unterstellt dem Fragenden Unwissenheit. Dabei heißt es doch: Wer fragt, der führt.

Der Kern des Sokratischen Gesprächs ist es also, durch gezielte Fragen – die so genannten sokratischen Fragen – die Beteiligten in den Dialog einzubeziehen, so dass sie selbst zu Erkenntnissen gelangen!

Die Umsetzung unserer Methodik - der Dialog

Ein Dialog soll aber nicht nur zwischen "Lehrer" und "Schüler" stattfinden, sondern es wird auch in der Methodik versucht, den Transfer von dieser Schulungssituation auf ein gegenseitig forderndes und förderndes Verhältnis zwischen den TeilnehmerInnen und ArbeitskollegInnen zu leisten.

Je besser die höheren Stufen beherrscht werden, desto leichter wird es auch, sich Inhalte der unteren Lernstufen in einem neuen Bereich anzueignen. Wem es also gelingt, durch Erfahrung über Faktenwissen hinaus zur Stufe der Analyse/Synthese zu gelangen, und darüber hinaus sogar Urteilsfähigkeiten erlangt, der wird sich viel schneller auf neue Situationen einstellen.

Unser Ziel ist also auch auf gut griechisch das: Γνωθισεαυτον, Gnothi seautón – erkenne Dich selbst! Und wir fügen hinzu: Und dann erkenne den Anderen - Gesprächspartner, Kunde, Kollegen, Vorgesetzten…

Mit prozessualem Lernen meinen wir die Entwicklung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kräften, die über rein inhaltliche Aspekte hinausgehen. Es geht also darum, einerseits die Fähigkeit zu Beobachten, Denken, Wollen und Urteilen zu entwickeln, andererseits grundlegende Methoden zu erlernen.

Daher: Viel Spaß in unseren ungewöhnlichen und effektiven Seminaren!

Mehr zur Methodik - Didaktik

 
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